Siena nach dem Palio - Schlössle Galerie

Palio in Siena 

Palio in Siena.

Das ist ein sehr interessantes Bild, von der Idee her habe ich so etwas noch nie gesehen: auch wieder eine radikale Verfremdung und Aufspaltung der realistischen Gehalte, aber seltsamerweise geschieht dadurch wieder eine ungeheure Verdichtung und es wird eine Realität unmittelbar heraufbeschworen: der weite stadionartige Platz von Siena, die endlose Fassade der ihn umschließenden Gebäude - woher kommt dieses Gefühl, dass genau dadurch der riesige Platz wirklich gegenwärtig ist? Und darüber die Pferdemenge einfach in Umrissen quer darüber gezogen - wie kommt es, dass man in diesem Bild die Wucht und das Wahnwitzige des Pferderennens zum ersten Mal zu erleben scheint? Der Maler malt hier durch die bildlichen Abstraktionen hindurch und allein mit ihrer Hilfe das Herz der Dinge: aber dass dies gelingt, muss an seinem eigenen, sehenden Herz liegen!


G.B.

Siena nach dem Palio.

Das finde ich wirklich großartig, ich glaube, da ist etwas wunderbar eingefangen: Nach dem Tag des Festes, nach dem großen Rennen, nach dem Tosen und der Gefahr des Gewühls nun am Abend auf einmal die Leere der riesigen Piazza und der Abschied und die Einsamkeit, der Wind zaust noch an den Wolkenfetzen, alles ist kühler geworden, nach dem Rausch und dem Glück der Menge nun die Leere. Ich find es wahnsinnig gut gemacht: Es scheint mir so, dass die Pinselstriche noch Geschwindigkeit malen, obwohl das Rennen schon aus ist. Also der Blick sucht sozusagen noch die Geschwindigkeit, verliert sich aber in der Weite des Platzes, ohne sein Thema zu finden.


G.B.

Siena nach dem Palio